Welche Therapien gibt es ?

Bis zur von Prof. Sugarbaker entwickelten Spülbehandlung konnte man das Leiden des Patienten nur durch die chirurgische Entfernung der betroffenen Areale lindern.
Dabei wurde zunächst das Pseudomyxom aus der Bauchhöhle entfernt. Bei dieser Operation wurde auch häufig die Entfernung von betroffenen Organanteilen notwendig, wie z.B. die Entfernung von Abschnitten des Dünn- oder Dickdarmes, die Entfernung der Gallenblase und der Milz und des Bauchfells. Bei dieser Art Operation blieben in den meisten Fällen Pseudomyxomzellen in der Bauchhöhle zurück und im weiteren Verlauf kommt es zu einem Rückfall der Erkrankung. Erneute Operationen waren dann wegen der bestehenden narbigen Verwachsungen deutlich erschwert oder unmöglich. Dennoch können dadurch die Verläufe verlangsamt werden und einzelne Patienten leben 10-15 Jahren nach der Operation. Eine klassische Chemotherapie über die Blutbahn, die bei anderen Krebserkrankungen häufig gute Erfolge erzielt, konnte beim Pseudomyxom bislang nur in Einzelfall beobachtet werden.
Mit welcher Therapieform lässt sich PMP optimal bekämpfen?

In den 90er Jahren entstand ein neuer Ansatz zur Behandlung von Tumorleiden in der Bauchhöhle, welche das Bauchfell ( Peritoneum ) befallen. Die systematische Entfernung der befallenen Anteilen des Bauchfells und der befallenen inneren Organe erfolgte über eine spezialisierte Operationstechnik genannt Peritonektomie. Neben den operativen Teil, bei dem der Tumor und befallen Organteile entfernt wurden, erfolgte noch während der Operation eine spezielle Behandlung, die von Prof. Sugarbaker in den 90er Jahren durchgeführt wurde, und die sich heute als Standardbehandlung etabliert hat. Dazu wird nach dem chirurgischen Eingriff die Bauchhöhle mit einer Kochsalzlösung gefüllt und mittels einer externen Pumpe durch einen Zu – und Rücklauf ein Kreislauf hergestellt. Die umlaufende Flüssigkeit wird auf ca. 41 ° C. erwärmt und für einen individuellen Zeitraum von 30 – 90 min. mit einem Chemotherapeutikum versehen. Durch die Erwärmung wird die Wirkung des Mittels noch verstärkt. Der Vorteil dieser Behandlung lässt sich einfach erklären: Das Chemotherapeutikum wird direkt an den Ort gebracht, an dem es effektiv wirken kann. Nebenwirkungen wie Haarausfall, Störungen der Blutbildung im Knochenmark und Nierenschädigung kommen wesentlich seltener vor, da nur ein kleiner Teil des Medikamentes in die Blutbahn gelangt.

Dieses spezielle Spülverfahren nennt sich:
Hypertherme intraoperative intraperitoneale Chemotherapie
HIPEC