Grete aus Österreich, 76 Jahre
Meine Geschichte zu Pseudomyxoma Peritonei
Ich lebe mit meinem Mann und der Übernehmer Familie auf unserem Bauernhof, der seit unserer Pensionierung unserem Sohn gehört. Meine große Leidenschaft ist die Hundezucht, die ich mit Freude und Hingabe betreibe.
Bereits im Jahr 2002 war ich wegen einer sehr seltenen Erkrankung in Behandlung – der Haarzellleukämie (HZL). Damals erhielt ich eine Chemotherapie mit Leustatin. Seitdem bin ich glücklicherweise in Remission.
Die Diagnose Pseudomyxoma Peritonei
Diese Erkrankung wurde bei mir zufällig im Rahmen der jährlichen Gesundenuntersuchung entdeckt. Beim Bauchultraschall fiel etwas Auffälliges auf, woraufhin sofort eine Computertomographie (CT) gemacht wurde. Im rechten Unterbauch zeigte sich eine etwa 10 × 5 × 4 cm große, überwiegend zystische Formation. Bis dahin fühlte ich mich völlig gesund – keine Schmerzen, keine Beschwerden. Doch nur wenige Tage nach der CT traten plötzlich starke Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl auf.
Da es Wochenende war, konnte ich erst am Montag meinen Frauenarzt aufsuchen. Meine Ärztin überwies mich sofort ins Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz. Mit großem Glück kam ich direkt auf die onkologische Chirurgie – damals wusste ich noch nicht, was genau mit mir los war. Die Entzündungswerte im Blut waren sehr hoch.
Die Diagnose zu stellen, war schwierig. Zunächst vermutete man einen Abszess, doch eine Punktion brachte kein Ergebnis, es ließ sich kein Zellmaterial gewinnen. Schließlich kam der Verdacht auf, dass der Blinddarm die Ursache sein könnte. Mir wurde mitgeteilt, dass eine große Operation mit anschließender HIPEC-Behandlung notwendig sei. In diesem Moment wurde mir klar: Ich habe wieder Krebs.
Zuerst war ich sprachlos, griff dann aber zum Telefon und informierte meine Familie. Es tat mir sehr gut, offen darüber zu sprechen – das gab mir neuen Mut.
Bei der ärztlichen Aufklärung stellte ich keine besonderen Fragen. Ich sagte einfach: „Machen Sie, was nötig ist.“ Die Aufklärungsbögen unterschrieb ich, ohne sie im Detail zu lesen, und fügte hinzu: „Ich habe keine bessere Alternative, als Ihnen zu vertrauen.“
In den Tagen bis zur Operation erhielt ich Schmerzmittel- und Antibiotika-Infusionen sowie strenge Schonkost. Zusätzlich bekam ich medizinische Nahrungsergänzung zur besseren Wundheilung. Ich fühlte mich im Krankenhaus gut aufgehoben – die Ärzte waren kompetent und freundlich. Angst hatte ich keine, vielmehr sehnte ich die Narkose herbei, um alles bald hinter mich zu bringen.
Operation und Genesung
Eine Woche nach der Aufnahme wurde ich am 21.07.2025 operiert. Die große OP mit HIPEC-Behandlung führte Oberarzt Dr. Klemens Rohregger durch. Zwei Tage verbrachte ich auf der isolierten Intensivstation, danach auf der normalen Station. 14 Tage nach der Operation wurde ich entlassen – mit den Anweisungen, drei Wochen Schonkost zu halten, sechs Wochen körperliche Schonung und maximal fünf Kilogramm zu heben.
Während meiner Abwesenheit kümmerte sich meine große Familie rührend um alles – um den Haushalt, die Hunde und sogar um die neugeborenen Welpen. Das war eine enorme Entlastung und eine große Hilfe.
Zu Hause begann ich schon am ersten Tag wieder mit leichten Tätigkeiten. Bei der Suche nach Informationen über Pseudomyxoma Peritonei stieß ich auf die Selbsthilfegruppe und nahm schriftlich Kontakt auf. Besonders gefreut hat mich, dass sich Bernd O. telefonisch bei mir meldete. Ich freue mich schon auf ein persönliches Kennenlernen.
Gerade bei einer so seltenen Erkrankung ist der Austausch mit anderen Betroffenen eine große Unterstützung.
Mein Weg zurück ins Leben
Bewegung hat mir sehr gutgetan. Jetzt, knapp drei Monate nach der Operation, kann ich wieder fast alles machen – den Haushalt führen, mit den Hunden arbeiten und meine gewohnte Lebensfreude genießen. Ich vertrage wieder alles, habe guten Appetit und bin voller Dankbarkeit.
Ich bin zutiefst dankbar für die hervorragende medizinische Betreuung, die Fortschritte in der Medizin und das Engagement der Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte, die mir eine neue Perspektive gegeben haben.