Lena Vey – Meine Geschichte
Am 19.09.2011 sollten mir ambulant der li. Eierstock und eine Zyste entfernt werden. Dabei stellte der behandelnde Arzt die Diagnose: Verdacht auf Peritonealkarzinose (Bauchfellkrebs) und Eierstockkrebs. Histologisch konnte der Primärherd aber nicht eindeutig erkannt werden.
Am 07.10.2011 ging ich ins Krankenhaus zur OP. und dabei wurde deutlich, dass die Spitze des Blinddarms der Primärtumor (Herd) war. Vom Krebs befallen waren Eierstöcke, Blase, Bauchfell, Bauchnetz, Dünndarm u. Dünndarmmeso (da hängt der Dünndarm dran). Man entnahm mir die Eierstöcke, Gebärmutter, das Bauchnetz u. schabte die Blase und das Bauchfell (Peritoneum) ab. Den Dünndarm, der auch befallen war, hat man so belassen. Nach ein paar Tagen habe ich mich nach Rücksprache mit meinem Chef( er ist Arzt) entlassen. Therapievorschlag der Ärzte im Krankenhaus war: 3 Zyklen Chemotherapie u. dann wird man weitersehen. Wenn man es dabei belassen hätte, wäre ich verloren gewesen. Dank meines Chefs u. meiner Chefin, die das so nicht akzeptieren konnten, fanden sie dann nach langen Recherchen heraus, dass es für meinen Fall einen Spezialisten in Regensburg gibt.
In meiner Not bekam ich leider nicht mit, weil alles an mir vorbei ging, dass es da einen Bernd gibt, der das Gleiche hat wie ich. Eine gute Freundin von mir kannte ebenfalls eine gute Freundin von Bernd und die beiden haben sich zum Kaffee getroffen und kamen so auf uns zu sprechen. Nach einiger Zeit entstand dann der Kontakt zu Bernd.
Nach vielen Telefonaten mit Dr. v. Breitenbuch, Universität Regensburg, die mein Chef tätigte, bekam ich einen OP. Termin für den 31.01.2012. Vorher musste ich in der Zeit von Oktober 2011 bis Januar 2012 noch 3 Zyklen Chemotherapie bewältigen, die den Stand der verbleibenden Tumormasse halten sollte. Zwischen zwei OPs. sollten 3 Monate liegen wegen der Heilung im Bauch.
Am 26.01.2012 ging ich nach Regensburg und lernte dort dann Dr. P. von Breitenbuch kennen. Er nahm sich Zeit für mich und erklärte mir den kompletten OP. Vorgang. Nach vielen Voruntersuchungen wurde ich dann am 31.01.2012 vom OP Team Dr. P. von Breitenbuch erfolgreich operiert. Die OP. selber ist sehr gut verlaufen. Das HIPEC Verfahren(Chemotherapie während der OP. lokal durch den Bauch) habe ich sehr gut vertragen, keine Nebenwirkungen. Nach 10 Tagen Krankenhausaufenthalt wurde ich dann entlassen und mir ging es den Umständen entsprechend gut. Die dortige Tumorkonferenz beschloss, dass ich als Vorsichtsmaßnahme noch 3 Zyklen systemische Chemotherapie(Chemotherapie über die Vene) bekommen sollte. Mit Rücksprache meines Chefs bekam ich dann Ende Februar 2012 bis Anfang Mai 2012 3 Zyklen Chemo. Die systemische Chemotherapie kostet Kraft. Nebenwirkungen der systemischen Chemo sind bei jedem anders. Es ist auf jeden Fall zu schaffen (trotz Nebenwirkungen). Heute, ein Jahr später, geht es mir gut. Ich kann alles wieder machen so wie vorher.
Bernd lernte ich dann im Mai 2012 endlich kennen. Wir zwei verstehen uns sehr gut und sind froh, dass wir uns kennengelernt haben. Heute fahren wir zwei alle drei Monate gemeinsam nach Regensburg, zu Prof. Piso, zur Nachuntersuchung. Dr. Philipp von Breitenbuch hat leider die Uni Regensburg verlassen und ist in die Elblandklinik nach Radebeul (Dresden) gegangen, um dort das HIPEC OP Verfahren aufzubauen. Mein Dank gilt vor allem meiner Chefin und meinem Chef, ohne sie wäre ich nicht nach Regensburg gekommen. Danke auch an Dr. v. Breitenbuch und sein Team für diese Leistung.
Lena Vey